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PERLEN
Perlenarten: Schätze der Meere im Überblick

Im Gegensatz zu Diamanten, Saphiren und anderen Edelsteinen sind Perlen Naturprodukte, die nur mit Hilfe eines Lebewesens entstehen können. Jede dieser Perlenarten ist unterschiedlich gewachsen und weist einzigartige Eigenschaften auf. Auch wenn es immer noch Naturperlen gibt, nach denen getaucht werden muss, stammt die große Mehrheit der Perlen heutzutage aus einer Zucht. Beide Perlenarten sind natürliche Erzeugnisse und unterscheiden sich in ihrer biologischen Beschaffenheit nicht voneinander.

Je nach Herkunft und verwendeter Muschelart weisen die verschiedenen Perlenarten bestimmte Charakteristika auf. Die Herkunft kann auch eine Rolle bei der Bewertung einer Perle spielen, denn in einer Salzwassermuschel kann nur eine Perle pro Muschel gezüchtet werden, in einer Süßwassermuschel können hingegen bis zu über 20 Perlen herangezogen werden. Daher werden die Salzwasserperlen Akoya, Südsee und Tahiti in der Regel zu höheren Preisen gehandelt, als die Süßwasserperlen.

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Perlenarten im Überblick

Bereits seit dem Jahre 1916 werden Akoyaperlen in Japan produziert. Das Aussehen der kleinen, weißen Perlenart prägte seit jeher das Bild einer perfekten Perle. Heute brillieren die Akoyaperlen vorwiegend in den Farben Weißrosé, Creme und Silbergrau und kommen zum großen Teil auch aus chinesischem Anbau und Gewässern. Wobei japanische und chinesische Firmen hierbei oft eng zusammenarbeiten.

Die Akoya Auster ist die kleinste Austern, die eine Perlenarte produziert. Daher erreichen die Perlen nur eine Größe von durchschnittlich zwei bis neun Millimetern. Die klassische Akoya-Perlenauster ist die “Pinctada nartensii”, die gerade einmal bis zu zehn Zentimeter groß wird. Auch die Perlmuttschichten sind oft wesentlich dünner als die der anderen Salzwasser-Perlen. Die Zucht einer Akoyaperle beginnt im Sommer mit der Implantation. Dabei werden - wie auch bei anderen Salzwasser-Zuchtperlen üblich - in die Muschel mehrere Perlmuttkügelchen und das Mantelgewebe einer Spendermuschel eingesetzt.

Das Kügelchen fungiert dabei als Formgeber für die Perle und die Zellen des Mantelgewebes haben die Fähigkeit, Perlmutt zu produzieren. Ohne das Gewebe würde die Salzwassermuschel kein Perlmutt bilden. Das Mantelgewebe ist die Haut, die den inneren Muschelkörper umgibt und nach außen die Schale bildet. Nach einer Wachstumszeit von mindestens 10 bis 14 Monaten wird die Perlenart im Winter geerntet, da zu diesem Zeitpunkt der Lüster der Akoyaperlen am stärksten ist.

Angetrieben von dem Erfolg der Akoya-Zuchtperlen aus Japan fingen auch Züchter aus Burma, Australien, Indoniesen und den Philippinen Anfang des 20. Jahrhunderts an, in großen tropischen Muscheln eine Perlenart zu züchten. Ihren Namen erhielten die Südsee-Perlen von den Japanern, da diese Perlenart bis heute in den Meeren südlich von Japan gezüchtet werden. In Australien sah man in der Perlenzucht anfangs eine Bedrohung für Naturperlen und stellte sie von 1922 bis 1949 unter Strafe.

Man züchtet die Südsee-Perlenart in der “Pinctada maxima” Muschel, die sich nochmals in eine goldlippige und eine silberlippige Art unterteilt. In der Wildnis werden diese Muscheln bis zu 30cm groß und bis zu fünf Kilogramm schwer. Die heute für die Perlenzucht verwendeten Muscheln werden zum größten Teil selbst gezüchtet, da sich die Muscheln bei natürlichen Verhältnissen mehrere Meter in den Sand am Meeresgrund eingraben und somit nur schwer auffindbar sind.

Eine durchschnittliche Südsee-Perle ist zehn bis zwölf Millimeter groß und hat eine Erntezeit von etwa zwei Jahren. Sie ist durchschnittlich die größte der Perlenarten und wird daher auch zu den höchsten Preisen gehandelt. Wenn eine Südseemuschel nach der ersten Ernte einen vitalen Eindruck hinterlässt, kann sie nochmals zur Zucht von Perlen verwendet werden. Wobei die implantierten Kügelchen jetzt etwa die Größe der geernteten Perlen von zehn bis zwölf Millimetern haben können und die Südsee-Perlen der zweiten Ernte entsprechend größer sind, ca. 15mm. In Einzelfällen werden Muscheln der Perlenart sogar ein drittes Mal mit einer Implantation versehen und produzieren dann bis zu 20mm große Perlen, diese sind jedoch sehr selten.

Die Südsee-Zuchtperle gilt dank ihrer Größe als Königin der Zuchtperlen. Mit einem Farbspektrum von Silberweiß und Weißrosé bis zu feinen Creme- und Champagnertönen eignet sie sich zudem hervorragend für die Schmuckverarbeitung. Heutzutage gehören zu den größten Südsee-Perlenproduzenten Indonesien, Australien und die Phlilippinen.

“Das sind doch nur dunkel gefärbte Akoyaperlen!” - glaubte man anfangs. Als dieser Trugschluss in den 80er Jahren entlarvt wurde, schnellten die Preise für Tahitiperlen in die Höhe und übertrafen sogar zweitweise die der großen Südsee-Perlen. Damals wurde wissenschaftlich bewiesen, dass die Farbe der gelegentlich als “schwarze Perlen” bezeichneten Perlenart absolut natürlich ist und es sich nicht um gefärbte Akoyaperlen handelt.

Dabei sind die Tahitiperlen nur sehr selten tatsächlich schwarz. Ihr Farbspektrum reicht vielmehr von silbergrau, über blaugrün und aubergine bis hin zu bronzefarben. Die Betitelung als "schwarze Perle" hat den Tahitiperlen jedoch einiges an öffentlicher Aufmerksamkeit geschenkt und verhalf ihr so dabei, die Preise der größeren Südsee-Perlen zu übertreffen. Da mittlerweile der Hype um die vermeintlich schwarze Perle abgekühlt ist, haben sich auch wieder die Preise relativiert.

Charakteristisch für die Perlenart sind der metallisch wirkende Glanz und die wechselnden Schattierungen. Gezüchtet werden die dunklen Perlen in der “Pinctada margaritifera”, einer Muschel, die in der Wildnis bis zu 30cm groß und 30 Jahre alt werden kann. Auch hier können gesunde Muscheln ein zweites Mal zur Perlenzucht verwendet werden und produzieren dann größere Exemplare, wobei Perlen über 16mm sehr selten sind. Auch wenn es der Name vermuten lässt, ist der Ursprungsort der Perlenart nicht Tahiti selbst, sondern das insel- und korallenreiche Umland. Hauptproduktionsort ist Französisch Polynesien.

Im Gegensatz zu den Akoya-, Südsee- und Tahitiperlen werden Süßwasser-Perlen nicht im Meer, sondern in Seen und Flüssen gezüchtet. Auch die Herangehensweise bei der Zucht unterscheidet sich von der der Salzwasser-Perlenarten. Hierbei wird in der Regel kein Kügelchen, sondern nur ein Gewebeteil einer Spendermuschel implantiert, da dies bei Süßwassermuscheln bereits ausreichend ist, um die Produktion einer Perle anzuregen. Bis heute gibt es jedoch keine wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen. Ohne dieses formgebende Element werden die Perlen jedoch oft nicht so rund wie die verwandten Perlenarten aus den Meeren.

Mittlerweile hat sich die Produktion von Süßwasser-Perlen jedoch so sehr weiterentwickelt, dass der Unterschied bei guten Exemplaren kaum feststellbar ist. Dadurch, dass das Einsetzen eines Kügelchen oder Kernes entbehrlich ist, wird die Muschel durch die Implantation des drei bis vier Millimeter großen Gewebeteils nicht so belastet, wie bei der Implantation eines Perlmuttkügelchens in eine Salzwasserperle. Zudem können auch barocke, nicht runde Formen für gewisse Schmuckstücke interessant sein. Das Farbspektrum reicht von Weißrosé über Lachsorange bis hin zu Braunviolett. Die Perlen werden bis zu 13mm groß.

Unumstrittener Hauptproduzent für Süßwasser-Perlen ist die Volksrepublik China. In den 80er Jahren wurde die Perlenzucht für viele chinesische Bauern interessant, da mit der Machtübernahme Deng Xiao Pings im Jahre 1978 die Märkte geöffnet wurden. Jedoch verfügten die Bauern nur über rudimentäre Kenntnisse und produzierten anfangs qualitativ schlechte Exemplare der Perlenart.

In den 90er Jahren wurde die Perlenzucht in China weitgehend professionalisiert. Vereinzelt werden auch Süßwasser-Perlen mit Hilfe eines Perlmuttkerns gezüchtet, da man sich davon noch gleichmäßig rundere und größere Formen verspricht, so zum Beispiel die japanische Kasumigaura-Zuchtperle.

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